Status quo: Beide Teams konnten sich am vergangenen Wochenende gegenseitig helfen und wichtige Siege gegen die direkte Konkurrenz erringen. Oldenburg hat Braunschweig deutlich besiegt und gleichzeitig den vierten Erfolg in Serie eingetütet. Hamburg setzte sich daheim gegen Ludwigsburg durch. Im Gleichschritt Richtung Play-Ins also?
Play-In-Rennen und Playoff-Qualifikation: Die beiden Nordlichter sind aktuell jedenfalls nach unten abgesichert. Hamburg hat zwei und Oldenburg sogar drei Siege Vorsprung auf die Verfolger aus Bamberg und Braunschweig. Nach oben ist der Abstand genau so groß, angesichts der beiden Restprogramme ist dort aber für beide Mannschaften noch etwas möglich. Die Towers haben das einfachste Restprogramm der Liga, die Donnervögel haben es am zweitleichtesten. Was insgesamt noch möglich ist, zeigt ein Blick in unseren neuen Tabellenrechner.
Die besondere Brisanz: Die EWE Baskets Oldenburg empfangen am Sonntag als Neunter die zehntplatzierten Veolia Towers Hamburg. Wenn die Saison heute enden würde, dann stünden sich beide Teams in den Play-Ins gegenüber. Bei fünf verbleibenden Spieltagen ist es also nicht gerade unwahrscheinlich, dass sich beide in knapp drei Wochen wiedersehen, wobei die Niedersachsen aktuell das Heimrecht besäßen, auch weil …
… das Hinspiel in Hamburg mit 91:80 gewonnen wurde. Topscorer Chaundee Brown Jr. legte 25 Punkte und sechs Rebounds auf, DeWayne Russell ließ 16 Zähler sowie sechs Assists folgen. Bei den Oldenburgern fehlten Deane Williams, Brekkott Chapman, Max DiLeo, Charles Manning Jr., Alen Pjanic und Norris Agbakoko. Die Towers müssten im Rückspiel mit zwölf Punkten gewinnen, um sich den direkten Vergleich noch zu sichern. Highlights aus dem Hinspiel gibt es hier:
Duell im Fokus: Die Baskets verfügen in DeWayne Russell (14,7 PPG) und Geno Crandall (14,6 PPG) über eines der ligaweit besten Aufbau-Tandems. Russell sucht zwar immer noch die Konstanz aus der Vorsaison, kann sich aber auf seinen Backup verlassen. Gegen Braunschweig haperte es beim letztjährigen besten Offensivspieler aus dem Feld (1/11 FG), dafür sprang dann Crandall mit 23 Punkten sowie je sechs Rebounds und Assists ein. Die Türme können ebenfalls ein mehr als zuverlässiges Duo auf der Eins vorweisen. Starter Aljami Durham ist mit 14,8 Punkten im Schnitt Topscorer, sein Vertreter Brae Ivey kommt in den vergangenen drei Partien auf 11,3 Zähler und 4,3 Assists.
Zahlen, bitte: Bislang zählen die beiden Kontrahenten nicht zu den offensivstarken Mannschaften der easyCredit BBL. Im Saisonschnitt kommen die Veolia Towers Hamburg auf 85,3 Zähler (12.), die EWE Baskets Oldenburg auf 85,0 (14.). Das liegt unter anderem an im Ligavergleich wenigen erfolgreichen Dreiern pro Partie (Oldenburg 9,5, 14.; Hamburg 8,5, 17.). Bei der Feldwurfquote liegen die Klubs nahezu gleichauf (Oldenburg 47,8 Prozent, 7.; Hamburg 47,6 Prozent, 8.), bei den Turnovers gehören beide zu den Mannschaften mit den meisten Ballverlusten (Hamburg leistet sich mit 15,9 die zweitmeisten nach Crailsheim, Oldenburg verliert 14,9-mal pro Begegnung das Spielgerät).
Die ewige Bilanz: Seit 2019 hieß es achtmal Oldenburg vs. Hamburg, fünfmal setzten sich die Niedersachsen durch. Zuletzt gewannen die EWE Baskets dreimal in Folge, der letzte Hamburger Sieg gelang am 5. März 2022 beim 101:85. Trainer der Towers vor zwei Jahren: Pedro Calles, heute Headcoach der EWE Baskets.
Meilensteine: Jonas Wohlfarth-Bottermann (Hamburg) fehlen noch fünf Defensiv-Rebounds bis 750. Außerdem könnte er bei der Anzahl der Spiele Heiko Schaffartzik (413 Spiele, 18. Platz) überholen. Im Hinspiel feierte er übrigens seinen 400. Auftritt in der easyCredit BBL. Sein Teamkollege Seth Hinrichs ist zwei Assists von der 400 entfernt. Derweil benötigt Oldenburgs Lukas Wank noch zwei Steals, um die 100 vollzumachen.
Am Rande der Bande: Die Oldenburger konnten ihren einsatzfähigen Kader zuletzt deutlich vergrößern, gegen Braunschweig waren nur Chaundee Brown Jr. und Charles Manning Jr. nicht mit an Bord. Hamburg verzichtete gegen Ludwigsburg auf Mark Hughes.
Alte Bekannte I: Pedro Calles übernahm 2020 das Traineramt in Hamburg und erreichte mit den Türmen zweimal die Postseason. Anschließend wechselte der Spanier nach Oldenburg und führte die Huntestädter in der vergangenen Saison ebenfalls in die Meisterrunde. Während es für den 40-Jährigen und sein Team in dieser Spielzeit noch nicht rund läuft, stellt sein früherer Assistenztrainer Benka Barloschky in seiner ersten richtigen Saison als Headcoach unter Beweis, dass er unter seinem früheren Chef einiges gelernt hat.
Alte Bekannte II: Len Schoormann lief in der vergangenen Saison für Hamburg auf, schaffte dort aber nicht den erhofften Sprung auf das nächste Level und spielt nun in Oldenburg wieder selbstbewusster auf. Der aktuell verletzte Max DiLeo spielte gemeinsam mit Seth Hinrichs 2018/19 unter Calles in Vechta. Zwei Jahre später wechselte DiLeo zusammen mit seinem Trainer nach Hamburg, dort blieben die beiden für zwei Spielzeiten und gingen anschließend nach Oldenburg.
Es ist alles Gold, was glänzt: Möglicherweise findet in Oldenburg in diesem Jahr noch ein Basketballländerspiel statt. Am Montag, 25. November, trifft Deutschland in der EM-Qualifikation auf Schweden. Als Austragungsort kommt offensichtlich die EWE Arena infrage, wie unter anderem ein Blick in die lokale Tageszeitung beweist. Für die Fans in Oldenburg wäre das Gastspiel der DBB-Auswahl natürlich etwas Besonderes, schließlich ist Deutschland amtierender Weltmeister!
Sonstiges: Die EWE Arena in Oldenburg wird beim Spiel gegen Hamburg voraussichtlich zum 25. Mal in Folge ausverkauft sein.
Fernsehen / Livestream: Die Partie wird ab 16:45 Uhr live hier bei WELT TV sowie hier auf SPORTBILD.de und BILD.de übertragen. Bei Dyn kommentiert Arne Malsch das Spiel, Malte Ziegenhagen ist Experte und Sebastian Meichsner führt die Field-Interviews. Dyn ist das neue Zuhause der Basketballfans. Der Sender strahlt alle Begegnungen der easyCredit BBL, des BBL Pokals sowie Spiele der Basketball Champions League aus. Das umfangreiche Live-Programm im Basketball wird von redaktionellen Formaten ergänzt, die auf der Dyn-Plattform und im Anschluss über die Social-Media-Kanäle von Dyn frei empfangbar sein werden. Dyn ist seit Anfang August über den Webbrowser, Mobilgeräte, Tablets, Streaming-Sticks und Smart-TVs verfügbar. Für Sportfans, von Sportfans. Dyn Basketball. Dein Sender. Dein Sport.
